Motorradunfall: Erste-Hilfe-Tipp zum Saisonstart

Wer einen verunglückten Motorradfahrer findet, muss schnell Erste Hilfe leisten. Besonders hoch ist übrigens die Gefahr des Erstickens durch den aufgesetzten Helm! Nachdem der Ersthelfer die Unfallstelle abgesichert hat, muss er dem Motorradfahrer den Helm abnehmen, damit der Verletzte nicht an Erbrochenem oder seinem eigenen Blut erstickt. Das gilt insbesondere dann, wenn der Betroffene bewusstlos ist. Der Helfer greift in den geöffneten Helm, spreizt ihn seitlich und zieht ihn vorsichtig über Nase und Ohren vom Kopf ab. Wenn eine weitere Person greifbar ist, muss diese Hals und Kopf waagerecht festhalten.
Die Rettungsdienste weisen darauf hin, dass ein verunglückter Motorradfahrer weitaus mehr durch Ersticken gefährdet ist, als durch eine lebensgefährliche Wirbelsäulenverletzung. Deswegen empfehlen Erste-Hilfe-Experten auch dann den Helm abzunehmen, wenn am Helm ein Hinweis steht, dass er nur von einem Notarzt zu öffnen sei.

Dann muss der Verunfallte in die stabile Seitenlage gebracht werden, auch wenn er an der Wirbelsäule verletzt sein könnte. Jetzt wird der Rettungsdienst über die 112 gerufen.

Wer auf diese Weise eingreift, rettet möglicherweise nicht nur Leben, sondern unternimmt auch alles, was das Gesetz von dem Zeugen eines Unfalls verlangt. Selbst Unfallsituationen, die kompliziert erscheinen, können mit diesen einfachen Handgriffen vorübergehend gelöst werden.


 

Grundsätzliches zum Fahren

Fahre Dich und das Motorrad (z.B. Reifen) zu jedem Fahrtbeginn „warm“. Je seltener Du Motorrad fährst, umso länger dauert Deine Warmlaufphase.

Motorradfahren ist Sport, und Sport braucht eine Aufwärmphase. Selbst wenn das Motorradfahren so wenig verlernt wird wie das Fahrradfahren: Mit Konzentration und freudiger Erwartung die Bewegungs- und Bedienungsabläufe in Ruhe einüben. Dem Reifen geht´s ähnlich: Er benötigt für gute Arbeit eine Mindesttemperatur. Bis dahin ist der Grenzbereich tabu.

Nutze die Trickkiste der Physik!

Versuche die Fahrphysik des Motorrades zu verstehen und setze abseits des öffentlichen Verkehrs das neue Verständnis spielerisch um (Motorrad-Sicherheitstraining). So wie die Physik Überraschungen für den Motorradfahrer bereithält, so kann sie auch trick- und segensreich eingesetzt werden. So lässt sich z.B. die Hinterradbremse in enger werdenden Kurven geschickt zur Schräglagenkorrektur einsetzen.


 

Bremsen, aber richtig.

In einer Notfallsituation geraten viele Fahrer in Panik und greifen zu stark in die Vorderradbremse. Sehr häufig blockiert dann das Vorderrad und dann bleiben nur noch Sekundenbruchteile, die Bremse zu lösen, um zu vermeiden, dass man im Graben landet.
Zum Nachdenken bleibt keine Zeit – das Lösen der Bremse muss eine automatische Reaktion auf das erste Reifenquietschen sein. Um die richtige Reaktion zu erlernen, müssen Sie sie immer wieder üben, bis Sie es im Schlaf können. Glücklicherweise macht das Üben Spaß.

Kann man optimal bremsen?

Eigentlich nicht. Dafür braucht man Rennsporterfahrung und auch dies geht oft schief. Und auf der Rennstrecke gibt es keine unvorhergesehenen »Bauarbeiten« - Schienen, Rollsplitt Kopfsteinpflaster und Regen. Hier hilft nur ABS. Die modernen ABS-Systeme können gerade unter diesen Bedingungen auch von Testfahrern nicht überboten werten. Die Elektronik rechnet und korrigiert eine Rad-Blockade in einer Sekunde bis zu 15 Mal. Kein Mensch ist dazu in der Lage.

Auf welche Bremse sollte man mehr Wert legen, vorne oder hinten?

Bei höheren Verzögerungen eindeutig auf die Vorderradbremse. Bei normalen Bremsungen in der Stadt z.B. vor dem Abbiegen oder vor Kurven ist die Hinterradbremse die bessere Wahl. Insbesondere bei ganz niedrigen Geschwindigkeiten und stark eingeschlagener Lenkung verursacht die Vorderradbremse ein Kippmoment, das blitzartig zum Sturz führen kann. Also hier unbedingt die Hinterradbremse.